Mittwoch, 28. Mai 2014

Rügen 2014 - Vorwärts wir müssen zurück

Noch immer wütet die Ostsee im Hafen von Glowe und so machen wir uns auf den Weg den Bodden zu erkunden. Nach knapp drei Kilometern Wegstrecke stehen wir an einem kleinen Hafen, an dem wir gut mit den Kanus einsetzen können. Der Bodden zeigt sich unter Land lediglich etwas wellig, weiter draußen sind ordentliche Schaumkämme erkennbar.

Der Entschluss ist schnell gefasst: Wir fahren über den Bodden nach Breege von dort nach Schaprode und anschließend nach Stralsund zurück. Es gibt da allerdings noch ein klitzekleines Problem. Wie kriegen wir die Boote samt Gepäck vom Hafen zur Einsatzstelle?

Wir schmieden Pläne wie wir mit unseren zwei Bootswagen und gemieteten Fahrrädern das Umsetzen möglichst schnell bewerkstelligen können. Also ist der erste Anlaufpunkt der örtliche Fahrradverleih. Wir schildern dem freundlichen Inhaber unser Problem und schnell reden wir nicht mehr über das Leihen von Fahrrädern sondern davon die Boote in seinem Transporter umzusetzen. Wir sind uns schnell handelseinig und verabreden uns für 13 Uhr am Hafen.

Drei Boote passen in den Laderaum. Allerdings stehen diese gut 2,50 m über die Ladekante raus und so müssen sich die jeweiligen Inhaber als Gegengewicht auf die Bootsspitze hocken. Eine abenteuerliche Konstruktion die aber selbst auf dem holprigen Waldweg problemlos funktioniert. 

Wir starten mit den Warnungen der Stralsunder Kanuten vor den tückischen Boddengewässern im Gedächtnis und beschließen konsequent in Ufernähe zu fahren. Schnell merken wir jedoch, daß es dort so flach ist und das Boot zu "kleben" beginnt. Beim weiter rausfahren treibt uns der Wind aber weiter in den offenen Bodden als wir wollen. Die von schräg hinten über das Boot laufenden Wellen sind nicht unbedingt Paddlers Liebling und so wird die Boddenfahrt zu einer sehr anspruchsvollen Tour. Man muss eine flache dennoch kraftvolle Paddeltechnik wählen,  da einem sonst schnell die Böen in das Blatt schlagen und man kentern könnte. Wir suchen wieder die ruhigeren Wasserbereiche auf. 

Um in den Hafen von Breege zu kommen müssen wir, die Wellen direkt von hinten, jedoch noch einmal in bewegtes Wasser. Alles geht gut. Unser erster Anlaufpunkt ist der Hafenmeister der uns aber den Seesportverein 500 m südlich empfiehlt. Also müssen wir wieder raus voll in den Wind. Thomas wird abgetrieben und kann erst am Nachbargrundstück anlanden. Lars hat eine falsche schmale Einfahrt genommen und kommt auf Grund der Wellen nicht mehr raus. Steffen ist gleich beim Hafenmeister an Land geblieben und probiert seinen neuen Bootswagen aus. Am Ende liegen alle Boote irgendwie beim Seesportverein und wir kauern unsere Zelte in einer windgeschützten Ecke zusammen. 
Wie zur Belohnung für diesen Ritt durch die Wellen lässt die Wolkendecke einige Sonnenstrahlen zu uns durch. Das tut gut sind wir doch alle ziemlich durchgefroren. 

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