Tatsächlich sitzen alle 5.45 am Frühstückstisch und sieben Uhr sind die Boote gepackt und es geht los. Die ablaufende Flut unterstützt unseren Süd-Süd-West-Kurs. Es geht wieder über offene, ruhige See. Nur einmal taucht ein riesiges Containerschiff der Panamaklasse neben uns auf. Dieser ist aber auf Schleichfahrt und macht keine großen Wellen. Auf einer Strecke von 500 m durchfahren wir US-amerikanisches Gebiet. In nicht mal zwei Stunden erreichen wir mit Rum Island unsere erste, 12 km entfernte Etappe.
Das fahren mit der Flut hat sich bezahlt gemacht auch wenn unsere Boote die ganze Zeit in 11 Uhr Stellung ihr Ziel anpeilen, da die Flut leicht schräg zum Boot strömt. Nach ausgiebiger Erkundungstour auf der Insel setzen wir unsere Fahrt fort. Es wird Sport gemacht bis zum Erreichen von Sydney Island. Beim Anlanden versucht sich Moppie im Wellensurfen da ein großes Schiff das Wasser stark aufwirft.
Bevor unsere Fahrt endet verbringen wir noch einige Stunden am Strand mit Blick auf Sydney und verbrennen uns nochmal gründlich unsere ohnehin schon geröteten Körper.
Gegen drei Uhr erreichen wir Sydney. Unsere Tour auf See bei der sich die weite Landschaft in fantastischen Farben präsentierte und deren maritimes Flair unvergesslich bleibt geht zu Ende.
Jetzt sind wir auf die Nachrichten aus der Heimat gespannt verhießen die letzten Hochwasserprognosen bei unserer Abfahrt doch nichts Gutes.
Die Junkers Paddelgemeinschaft ist mit 105 Mitgliedern (Stand Mai 2014) der größte und aktivste Kanuverein in Dessau-Roßlau. Auf diesem Blog wird sporadisch von einigen Wanderfahrten berichtet. Die offizielle und sehr empfehlenswerte Website des Vereins ist und www.junkers-paddelgemeinschaft.de zu finden.
Mittwoch, 5. Juni 2013
Dienstag, 4. Juni 2013
Kanada 2013 - 18. Tag
Winter Cove ist eine Bucht mit einem Durchstich zur Strait of Georgia, des großen Wassers zwischen Vancouver und Vancouver Island. Durchstich heißt hier eine Stelle von ca. 30 m Breite zu haben, die je nach Ebbe und Flut bis zu 10 kmh annehmen kann. Eigentlich kein Problem aber dahinter bilden sich viele große Strudel. Wir wählen eine Startzeit bei einer Strömung von ca. 2 Knoten in ausströmende Richtung und sind dann überwältigt von den sich bietenden Bildern. Das stille Meer spiegelt die von Ferne grüßenden schneebedeckten Berge der Pacific Coastel Mountains. Auf US-amerikanischer Seite wird ein beeindruckender und komplett weiß gezuckerter Dreineinhalbtausender ein wichtiger Bezugspunkt unserer Reise bilden. Das Licht scheint auf wunderbare Weise am Meer Tönungen anzunehmen die sonst nur romantischen Aquarellmalern vorbehalten sind.
Nach einiger Fahrt erreichen wir Gabbage Island. Dem traumhaften Strand führt die auflaufende Flut frisches Wasser zu und so kommen wir in der inzwischen sengenden Hitze zu einer willkommenen Abkühlung.
Unser noch weit entferntes Ziel ist eine Bucht von South Pender Island. Für unsere Route wählen wir viel offenes Meer, da dort am ehesten Wale zu beobachten sind. Und tatsächlich können wir ein paar Delfine oder Schweinswale sichten.
Während unserer Fährt werden wir ständig beobachtet. Mal neugierig mal argwöhnisch tauchen Robben vor oder hinter unserem Boot auf und wenn sie mal ganz unleidlich sind schlagen sie mit ihren Flossen erschreckend laut aufs Wasser.
Das letzte Stück der Tour wird zur Qual. Zum einen liegt das an unserer nur bedingten Fähigkeit sichtbare Ziele realistisch einzuschätzen. Die in 12 km sichtbare Einfahrt zur Bucht scheint heute unerreichbar. Und hier kommt die zweite kräftezehrende Komponente ins Spiel: die ablaufende Flut. Ohne es wirklich zu merken paddeln wir die ganze Zeit stroman.
Nach einer gefühlten Ozeanüberquerung erreichen wir unser Ziel. Morgen müssen wir mit der Flut planen. 5.30 Uhr wird der Wecker klingeln.
Nach einiger Fahrt erreichen wir Gabbage Island. Dem traumhaften Strand führt die auflaufende Flut frisches Wasser zu und so kommen wir in der inzwischen sengenden Hitze zu einer willkommenen Abkühlung.
Unser noch weit entferntes Ziel ist eine Bucht von South Pender Island. Für unsere Route wählen wir viel offenes Meer, da dort am ehesten Wale zu beobachten sind. Und tatsächlich können wir ein paar Delfine oder Schweinswale sichten.
Während unserer Fährt werden wir ständig beobachtet. Mal neugierig mal argwöhnisch tauchen Robben vor oder hinter unserem Boot auf und wenn sie mal ganz unleidlich sind schlagen sie mit ihren Flossen erschreckend laut aufs Wasser.
Das letzte Stück der Tour wird zur Qual. Zum einen liegt das an unserer nur bedingten Fähigkeit sichtbare Ziele realistisch einzuschätzen. Die in 12 km sichtbare Einfahrt zur Bucht scheint heute unerreichbar. Und hier kommt die zweite kräftezehrende Komponente ins Spiel: die ablaufende Flut. Ohne es wirklich zu merken paddeln wir die ganze Zeit stroman.
Nach einer gefühlten Ozeanüberquerung erreichen wir unser Ziel. Morgen müssen wir mit der Flut planen. 5.30 Uhr wird der Wecker klingeln.
Montag, 3. Juni 2013
Kanada 2013 - 17. Tag
Die Sonne, die unser Begleiter seit dem ersten Paddelschlag ist, heizt unsere Zelte auf. Der Tag beginnt. Am Fuße der Klippen klärt eine Robbe und ein Seeotter die Frage wer das schwächere Glied in der Nahrungskette ist. Am Ende bleibt die Frage offen.
Wir starten mit einer Umrundung von Prevost Island. Zahlreiche Häuser bilden das Zentrum von Wassergrundstücken und nicht selten lässt der Bauhausstil grüßen.
Lorna vom Verleih hat uns die James Bay als idyllisches Plätzchen empfohlen, und sie hatte Recht. Dort treffen wir auf einen Parkranger der First Nations. Er erzählt uns über ein Forschungsprojekt auf der Insel und erklärt uns, das die Warnung vor irgendwelchen Viren in den Austern, die sich in dieser Bucht zu Hauf den Kalk an die Schalen wachsen lassen, Blödsinn ist und eine im Salzwasser gegarte Auster eine gute Mahlzeit darstellt. Gesagt getan und schon bald gart eine Auster im Topf. Das fertige Mahl ist interessant trifft aber nicht völlig unsere Erwartungen.
Nach der Umrundung von Prevost Island müssen wir die Fahrinne von drei sich kreuzenden Hauptrouten passieren. Alles ruhig so scheint es als plötzlich von rechts eine große Fähre auftaucht. Die Wellen sind hoch und haben eine lange Dünung. Ein etwas desorientierentierter Motorbootfahrer sprengte unsere Gruppe in zwei Teile und so paddelt Steffen etwas abseits von den anderen drei Booten. Je nach Wellenhöhe konnten die anderen Steffen mal sehen und mal nicht. Am Ende ging alles gut und wir erreichten nach einiger Zeit Winter Cove. Wie zur Begrüßung überfliegen uns in geringer Höhe zwei Weißkopfseeadlerpärchen die wir in der Folge noch oft beobachten werden.
Den Abend beschließen wir mit einem Blick von einer Klippe hinüber auf Vancouver während das Meer und der Himmel in einem fantastischen Sonnenuntergang eins werden.
Wir starten mit einer Umrundung von Prevost Island. Zahlreiche Häuser bilden das Zentrum von Wassergrundstücken und nicht selten lässt der Bauhausstil grüßen.
Lorna vom Verleih hat uns die James Bay als idyllisches Plätzchen empfohlen, und sie hatte Recht. Dort treffen wir auf einen Parkranger der First Nations. Er erzählt uns über ein Forschungsprojekt auf der Insel und erklärt uns, das die Warnung vor irgendwelchen Viren in den Austern, die sich in dieser Bucht zu Hauf den Kalk an die Schalen wachsen lassen, Blödsinn ist und eine im Salzwasser gegarte Auster eine gute Mahlzeit darstellt. Gesagt getan und schon bald gart eine Auster im Topf. Das fertige Mahl ist interessant trifft aber nicht völlig unsere Erwartungen.
Nach der Umrundung von Prevost Island müssen wir die Fahrinne von drei sich kreuzenden Hauptrouten passieren. Alles ruhig so scheint es als plötzlich von rechts eine große Fähre auftaucht. Die Wellen sind hoch und haben eine lange Dünung. Ein etwas desorientierentierter Motorbootfahrer sprengte unsere Gruppe in zwei Teile und so paddelt Steffen etwas abseits von den anderen drei Booten. Je nach Wellenhöhe konnten die anderen Steffen mal sehen und mal nicht. Am Ende ging alles gut und wir erreichten nach einiger Zeit Winter Cove. Wie zur Begrüßung überfliegen uns in geringer Höhe zwei Weißkopfseeadlerpärchen die wir in der Folge noch oft beobachten werden.
Den Abend beschließen wir mit einem Blick von einer Klippe hinüber auf Vancouver während das Meer und der Himmel in einem fantastischen Sonnenuntergang eins werden.
Sonntag, 2. Juni 2013
Kanada 2013 - 16. Tag
Heute geht's los zur Inseltour. Wir planen mehr oder weniger präzise den Speiseplan und gehen einkaufen. Jetzt haben wir alles aber beim Verleiher dann die Überraschung, dass keine fünf Einerkajaks da sind, da zwei repariert werden müssen. So nehmen wir drei Einer-Kajaks und einen Zweierkajak. Alle Boote sind von der Firma Seaward bis auf einen Einer. Der ist in PE gefertigt und von der Firma Borèal. Es sind durchweg gute seetaugliche Kajaks und der Zweier mit seiner dritten Packluke wird sich als das Boot mit dem schier unerschöpflichen Stauraum und mit seinen fast sieben Metern Länge als das mit Abstand schnellste Boot erweisen. Selbstverständlich gehört zu jedem Boot eine entsprechende Lenzpumpe und ein Paddelfloat um sich bei Kenterung auf offener See wieder selbst ins Boot hieven zu können. Die Paddelqualität reicht von gut bis Schrott.
Unter den Augen der an der Hafenpromenade flanierenden Menschen rüsten wir unsere Boote. 14.30 Uhr geht es los.
Zunächst fahren wir die viereinhalb Kilometer von Sydney nach Sydney Island. Alle kommen mit Ihren Booten gut zurecht. Den Zweier haben Thomas und Markus besetzt. Ein größeres Schiff hat eine erste Kostprobe von Wellen auf See gegeben und jetzt wissen wir, dass wir auf guten Sitz der Spritzdecken achten sollten. Die Kanadier nennen die Insel "Little Hawaii" aber mit einem Ostseestrand verglichen muss man nicht in Euphorie verfallen.
Wir fahren gute 13 Kilometer Richtung Norden zur Insel Portland und können dort im kluftigen Küstenbereich erste Bekanntschaft mit der farbenfrohen Unterwasserwelt machen. Blaue und rote Seesterne klammern sich an den Felsen fest und leben in Einlang mit einer vielfältigen Krabben- und Muschelwelt.
Von Ornithologen auf der Insel erfahren wir, dass wir kein Feuer auf der Insel machen dürfen. Da heute aber Grillen angesagt ist fahren wir noch vier Kilometer weiter zum Beaverpoint auf Salt Spring Island.
Der Zeltplatz ist sehr schön gelegen allerdings ist das Verbringen der Boote in flutsichere Bereiche äußerst aufwendig. Im Gegensatz zur Tour am Bowron Lake werden wir relativ viel Zivilisation begegnen. So ist dieser Zeltplatz gut besucht aber auch groß. Ein Hirsch der den Campern das Essen stibitzt, trägt zur allgemeinen Belustigung bei.
Unter den Augen der an der Hafenpromenade flanierenden Menschen rüsten wir unsere Boote. 14.30 Uhr geht es los.
Zunächst fahren wir die viereinhalb Kilometer von Sydney nach Sydney Island. Alle kommen mit Ihren Booten gut zurecht. Den Zweier haben Thomas und Markus besetzt. Ein größeres Schiff hat eine erste Kostprobe von Wellen auf See gegeben und jetzt wissen wir, dass wir auf guten Sitz der Spritzdecken achten sollten. Die Kanadier nennen die Insel "Little Hawaii" aber mit einem Ostseestrand verglichen muss man nicht in Euphorie verfallen.
Wir fahren gute 13 Kilometer Richtung Norden zur Insel Portland und können dort im kluftigen Küstenbereich erste Bekanntschaft mit der farbenfrohen Unterwasserwelt machen. Blaue und rote Seesterne klammern sich an den Felsen fest und leben in Einlang mit einer vielfältigen Krabben- und Muschelwelt.
Von Ornithologen auf der Insel erfahren wir, dass wir kein Feuer auf der Insel machen dürfen. Da heute aber Grillen angesagt ist fahren wir noch vier Kilometer weiter zum Beaverpoint auf Salt Spring Island.
Der Zeltplatz ist sehr schön gelegen allerdings ist das Verbringen der Boote in flutsichere Bereiche äußerst aufwendig. Im Gegensatz zur Tour am Bowron Lake werden wir relativ viel Zivilisation begegnen. So ist dieser Zeltplatz gut besucht aber auch groß. Ein Hirsch der den Campern das Essen stibitzt, trägt zur allgemeinen Belustigung bei.
Samstag, 1. Juni 2013
Kanada 2013 - 15. Tag
Heute besichtigen wir Victoria. Die Hauptstadt British Columbias ist erst 150 Jahre alt. Sie wartet mit Sonnenreichtum und und stark britischer Prägung auf. Vom Hafen strahlt das Leben in die Stadt ab. Wir durchstreifen die rechtwinkligen Straßenzüge bis runter in die Chinatown, der ältesten Kanadas. Wir geniessen das Stadtleben, essen Eis, hören Musikern zu. An einem Outdoorstore fallen wir dann auch des Shoppens anheim. Moppie kauft sich einen Ofen mit dem man in der Wildnis sein Handy aufladen kann. Ziemlich genial das Teil. Doch bevor er bezahlen kann muss er Mitglied einer Outdoorkooperative werden.
Am Abend kommen wir mit unseren Campnachbarn ins Gespräch während Moppie seine ersten, nur aus Feuer erzeugten Elektronen in seinen Handyakku presst. Geniale Erfindung!
Am Abend kommen wir mit unseren Campnachbarn ins Gespräch während Moppie seine ersten, nur aus Feuer erzeugten Elektronen in seinen Handyakku presst. Geniale Erfindung!
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